2017 - Deutschland
Am 13. und 14. September 2017 fand im Ostseebad Heringsdorf der erste internationale Kongress »Gesundheitspotenzial Wald« statt. Auf dem Kongress waren etwa 170 Besucher aus 15 Ländern vertreten – neben Deutschland unter anderem aus Finnland, der Ukraine, Japan und Australien.
Gesundheitspotenzial Wald war das Thema des 1. Internationalen Kongresses zur gesundheitsorientierten, wissenschaftlich fundierten Erschließung des Waldes. Das an diesem Thema auch international sehr intensiv gearbeitet wird, ergaben Recherchen des Bäderverbandes Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der Projekte „«Entwicklung der natürlichen Ressource Wald zum Kur- und Heilwald zur Nutzung als Therapeutikum und dessen Vermarktung» (2012-2015) und «Gesundheitspotenzial Kur- und Heilwald» (2015-2017). Es kristallisierten sich neben waldtherapeutischen Aktivitäten in Europa unter anderem Erfahrungen mit der gesundheitlichen Nutzung des Waldes in Asien und Australien heraus. Mit den vom Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern durchgeführten Projekten, unter fachkompetenter Einbindung von Förstern, Medizinern, Klimathologen, Landschaftsarchitekten und Touristikern, wurden Definitionen und Qualitätskriterien zu Kur- und Heilwäldern erarbeitet und mit der Ausweisung des ersten europäischen Kur- und Heilwaldes im Ostseebad Heringsdorf, hat Mecklenburg-Vorpommern Zeichen gesetzt.
Die Kongressteilnehmer konnten sich von dem auf der Basis von Wald- und Indikationsgutachten entwickelten, per Verordnung anerkannten, ersten europäischen Kur- und Heilwald überzeugen.
Von diesem ersten, sehr erfolgreichen Kongress gehen auf internationaler Ebene sehr viele konstruktive Impulse zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit aus. Noch viel zu wenig ist der Wald als natürlicher Gesundheitsspender erforscht. Hier schlummert ein großes Potenzial, dass wissenschaftlich für die Gesundheit indikationsbezogen erschlossen werden muss. Darüber bestand bei allen Teilnehmern absolute Einigkeit. Der Ideengeber und wissenschaftliche Kongressehrenpräsident Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Horst Klinkmann strich in seiner Kongresszusammenfassung besonders die Notwendigkeit eines internationalen Netzwerkes, genau wie den Bedarf einer waldtherapeutischen Weiterbildung heraus. Ziel des Kongresses war die Bedeutung und Erschließung des Waldes für die Gesundheit, für Prävention und Rehabilitation, auf nationaler und internationaler Ebene zu diskutieren, dokumentieren und kommunizieren.
Der Wald ist seit Jahrtausenden Rückzugs- und Schutzort, Wärme-, Nahrungs- und Gesundheitsspender. Mit dieser Lebensader gilt es besonders behutsam umzugehen.
«leben.natur.vielfalt» ist ein Qualitätssiegel der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Im Jahr 2017/2018 werden hervorragende Projekte «Engagement von Medizin in der Natur, Erholungsorte und Aktivitäten in der Natur, Heilen mit der Natur, Naturressourcen als Grundlage der Gesundheit» prämiert. So erhielt der Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern für sein Projekt «Kur- und Heilwald», im Rahmen des 1. Internationalen Kongresses, diese besondere Auszeichnung.